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Alles zum Zuchtrichterwesen

Die Formwertbeurteilung

By 24. Februar 2018Februar 24th, 2019No Comments

Eine Formwertbeurteilung ist eine zuchtrelevante Prüfung. Eigentlich ist das Vorstellen bei einem Formwert gar nicht schlimm. Einige denken, dass der Hund dadurch Stress hat, aber meistens ist es der Zweibeiner, der sich viel zu viele Gedanken macht. Der Hund macht das schon!

Was erwartet mich bei einer Formwertbeurteilung?

Eine Formwertbeurteilung ist eine zuchtrelevante Prüfung. Eigentlich ist das Vorstellen bei einem Formwert gar nicht schlimm. Einige denken, dass der Hund dadurch Stress hat, aber meistens ist es der Zweibeiner, der sich viel zu viele Gedanken macht. Der Hund macht das schon! Dieser Artikel soll zukünftigen Teilnehmern dabei helfen, eine Formwertbeurteilung in Ruhe anzugehen. Auf meiner letzten Formwertbeurteilung machte mein Mann daher einige Fotos des Ablaufes, um an dieser Stelle einen Überblick über die einzelnen Punkte der Beurteilung zu geben.

Zur Organisation gehört ein Sonderleiter, der die Einladung und Ausschreibung tätigt, die Papiere vorbereitet und für einen reibungslosen Ablauf durch sinnvolle Terminierung der Teams sorgt. Normalerweise entstehen durch eine gute Organisation keine langen Wartezeiten. Die Beurteilung wird durchlaufen, die Eintragungen erfolgen und man bekommt seine Ahnentafel zusammen mit den Beurteilungsbögen gleich nach dem Formwert überreicht.

Ich begrüße zu Beginn Hund und Halter, erkläre ihnen, was ich erwarte und lasse die Hunde zunächst im Kreis und danach von mir weg und auf mich zulaufen. Ich möchte das Gangwerk der Hunde sehen, aber durch die Bewegung sowohl den Hund als auch den Halter entstressen. Bewegung hilft dabei. Während sich das Team auf die Reise begibt, kann ich mir zum Beispiel einen Überblick verschaffen, ob der Hund ein korrektes Gangwerk zeigt. Die Chipkontrolle kann ich entweder zu Beginn oder ein wenig später durchführen, da nicht jeder Hund es schätzt, wenn sich ein Fremder mit einem Gerät in der Hand ohne vorherige Kontaktaufnahme nähert. Vor der Nutzung am Hund lasse ich ihn daran schnüffeln. Ich taste den Hund ab und führe die Zahnkontrolle durch. Ich zähle die Zähne und kontrolliere, ob der Hund ein Scherengebiss hat. Die meisten Hunde mögen es nicht, wenn die Zähne kontrolliert werden, daher führe ich das zügig durch. Ich messe den Hund ein, wofür ich einen glatten Untergrund benötige. Ein Körmaß kommt zum Einsatz. Bei Bedarf wiederhole ich das Einmessen, um sicher zu gehen, dass die Messwerte stimmen. Zwischendurch mache ich mir Notizen auf den Vordrucken, den zusammenfassenden Text diktiere ich der Sonderleiterin, da ich mich gerne auf das Betrachten des Hundes konzentriere, um eine passende Beschreibung zu Papier zu bringen, welche dem Hund gerecht wird. Im Verlauf der Beurteilung werden Hund und Halter deutlich ruhiger, Fragen dürfen selbstverständlich gestellt werden. Ich richte grundsätzlich offen und erläutere gerne, das gehört dazu. Die einzelnen Beurteilungskriterien sind von uns Zuchtrichtern auf Zuchtrichtertagungen unter Vorgabe der FCI Standards erarbeitet worden. Die Reihenfolge der einzelnen Punkte auf den Formularen muss nicht zwingend eingehalten werden, es müssen aber alle Punkte berücksichtigt werden. Vielleicht hilft dieser Bericht ein wenig dabei, eine Formwertbeurteilung nachvollziehen zu können.

von Gabi Orrù – Obfrau der Zuchtrichter –