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Nova-Scotia-Duck-Tolling-Retriever

Nach dem Spessart Cup 2020 oder warum andere Toller das auch können

By Alle, Alle Rassen, Nova-Scotia-Duck-Tolling-Retriever

Mabelle und Rhydian beim Spessart Cup

Früh am Samstag haben sich Steffi mit ihrem Rhydian und ich mich mit Mabelle auf dem Weg zum Spessart Cup gemacht. Da wir beide in der Fortgeschrittenen Klasse gemeldet hatten, freuten wir uns auf einen netten gemeinsamen Tag mit unseren Tollern.

Beide haben die anspruchsvollen Aufgaben in schwierigem Gelände schön gearbeitet, am Ende waren alle Dummy´s drin und wir sehr zufrieden.

Dann kam die Siegerehrung und ich war fassungslos, meine Tollerine hat vorzüglich gewonnen. Ich bin immer noch unglaublich stolz!

Überraschend jedoch war für mich, die Überraschung der Anderen, DAS ein Toller gewonnen hat.

Unsere Toller arbeiten anders, aber nicht schlechter als die anderen Retrieverrassen. Wir müssen die Stärken unsere Hunde fördern und an den Schwächen arbeiten, wie alle anderen Hundeführer auch. Es heißt oft : „oh je ein Toller, die sind laut“. Andere Rassen haben durchaus auch Startlautprobleme und da ist es nichts besonderes. Ich denke, wenn man die Menge der startenden Toller in Beziehung setzt zu den startenden anderen Rassen hat keine mehr oder weniger Probleme. Ein Startlaut, oder ein Laut während der Arbeit des Hundes ist kein Grund aufzugeben. Allerdings glauben es  viele Tollerbesitzer,  wenn sie Hilfe suchen und dann  den Satz hören „ ach ja, das ist halt ein Toller“ und halten das Lautgeben für unabwendbar.

Mabelle hatte mit ca. 1 ½ Jahren einen ordentlichen Startlaut, sie ist laut schreiend los und das über 10m. Ich habe einen Fehler im Aufbau gemacht! Nach einigen Überlegungen und sehr guten Tipps von einem nicht unbekannten Trainer in Ungarn, habe ich das Training umgestellt und nach ca. 6 Monaten war die Tollerine still, entspannt und freudig bei der Arbeit. Jetzt mögen einige sagen, ja Mabelle ist auch eine außergewöhnliche Hünden (stimmt natürlich 😉 ), da ist es nicht schwer. Aber ich habe ja auch noch meine jüngere Hündin Palina, die vom Charakter ganz anders ist. Und auch sie arbeitet still, schnell und freudig. Sie hat letztes Jahr Gründeln im Forst, einen Wasserworkingstest, gewonnen, bei dem ihre erste Aufgabe eine Doppelaufgabe am Wasser war.

Dies schreibe ich nicht um mit meinem Erfolg anzugeben , sondern um allen Tollerbesitzern Mut zu machen sich nicht von den Vorurteilen entmutigen zulassen! Das Wichtigste ist ein ordentlicher, langsamer und konsequenter Aufbau des Hundes, ohne Härte und mit viel Geduld!

Ich liebe diese Rasse!

Gabi Sieth mit Hunter´s Moonlight Magic Moments Mabelle und  Hunter´s Moonlight Pancake Palina to Sunshine Tollers

Erste Tollingprüfung Silber im DRC

By Alle, Nova-Scotia-Duck-Tolling-Retriever

Die erste Fortgeschrittene Tollingprüfung und gleichzeitig ein Novum im Prüfungsablauf in Deutschland

Die erste Tollingprüfung Silber in Deutschland ist gleichzeitig auch ein Novum in der Jagdprüfungskultur. Bei dieser Prüfung wird das Gespann bei allen Aufgaben ohne Pause – sozusagen „am Stück“ – durchgeprüft. Eine anspruchsvolle Prüfung, die die gängigen Aufgaben nach einer Tolling-Jagd abfragt – jagdnahes anpirschen – ausdauerndes Tolling – Markierung und Einweisen am Wasser und Land – Verlorensuche auf Feder- und Haarwild.

Bei Erarbeitung der Prüfungsordnung war unser Anspruch, eine Prüfung für fortgeschrittene Tollergespanne zu kreieren, die vor allem am Wasser auch selektive Elemente enthalten darf. Unsere Wasserspezialisten sollen eine Gelegenheit erhalten, ihre Passion und Fähigkeiten vorzustellen. Die Ausdauer sollte mit einer durchgehenden Arbeit von gut einer halben Stunde und einer langen Tollingsequenz unter Beweis gestellt werden. Beim Aufstellen der Aufgaben sind wir bewusst von den skandinavischen „Standards“ abgewichen, lieber eine anspruchsvolle Markierung, statt zwei Enten auf der offenen Wasserfläche. Wie im Jagdbetrieb fallen nicht nur Enten, sondern auch mal Haarwild als „Beifang“. Im Großen und Ganzen haben wir jedoch die langjährigen Erfahrungen aus unseren Prüfungsteilnahmen in Skandinavien genutzt um auch die gegenseitige Anerkennung zu ermöglichen.

Die erste TP/Toller Silber hatten wir im Norden geplant, leider „trauten“ sich hier noch keine Gespanne zu starten, im Süden dann war sie jedoch gleich zu Beginn der Meldefrist ausgebucht. Die antretenden Gespanne waren sehr neugierig – „Schwedenstarter“ waren vor allem gespannt auf die Unterschiede zu den ihnen bereits bekannten Prüfungsabläufen. Schon im Vorfeld hörten wir ein „puh – 45 Tollings ist eine ganze Menge“ – diese Bedenken hatten aber nur die Führer, die Hunde haben dies mit Begeisterung absolviert. Die Steadyness war für keinen der Starter ein Problem. Die Einzelmarkierung am Wasser hat dann doch den Einen oder Anderen ins „Schwitzen“ gebracht. Die Ente fiel an einem Gegenhang im 45 Grad Winkel zur Blende in gut 60 Meter ins Gras. Die Barriere war für die Hunde in diesem Fall die für Kiesabbaugebiete typische Wasserkante – einige Hunde wollten nicht glauben, dass hinter den Steinen am Ufer noch Suchengelände kommt und versuchten auf der Wasseroberfläche das Wild zu finden. Dennoch gab es Hunde, die sich genau gemerkt hatten, wo die Ente liegen müsste. Das Blind über Wasser fand an einem Nachbargewässer statt. Die Fußarbeit zwischen den Aufgaben hat die Konzentrationsfähigkeit für die nachstehende Einweisearbeit gefördert und fast alle Gespanne, die bis zu dieser Aufgaben in der Prüfung waren kamen auch zum Erfolg. Die anschließende Einweisearbeit an Land mit der kurzen Distanz von gut 30 Meter konnte man schnell unterschätzen, jedoch verschwanden die Hunde blitzschnell in den Weidenbüschen entlang der Strecke – trotzdem kam jeder zum Erfolg. Die Suche hatten wir so aufgebaut, dass möglichst viel Selbständigkeit und Findewillen abgefragt wird. Die Hunde „verschwanden“ nach knapp 15 Meter im dichten hohen Gras mit schnellwachsendem dichten Baumbestand. Am hinteren Ende des Geländes mussten die Hunde erst einen Flachwasserbereich annehmen, um die darin im Schilf und im Wasserpflanzenbewuchs ausgelegte Ente zu finden. Diese Aufgabe erledigten die Hunde mit ausgesprochen hohem Engagement.

Als Fazit nehmen wir aus dieser ersten Prüfung mit, dass wir die gesetzten Ansprüche auch tatsächlich umsetzen konnten. Die Prüfung war machbar, aber kein Zuckerschlecken. Wer sie bestanden hat darf stolz sein. Eine Bestehensquote von 60% ist für dieses Niveau fast schon eine Punktlandung. Und die künftigen Änderungen an der PO beschränken sich auf „Feinschliff“. Das Feedback der beiden nicht Toller führenden Richter Dr. Ursula Friedrich und Dr. Adi Schwab war durchweg – ja – das ist doch eine ganz schöne Anforderung an die Gespanne.

Für uns Richter und Organisatoren war es eine Freude, die Gespanne auf diesem Niveau so engagiert und findewillig arbeiten zu sehen, damit sehen wir neugierig und vor allem zuversichtlich in die Zukunft unserer Rasse.

Zu allen angetretenen Gespannen: Gut gemacht – Ihr habt Tollergeschichte geschrieben!

Eure Rassezuchtwarting – Doris Hoffmann

P.S. Vielen Dank an Ute Nagl für das Fotomaterial! Allgemeine Eindrücke an diesem Tag veröffentlichen wir hier gerne – einfach per Mail an RZWToller@drc.de

Die ersten Erfahrungen mit unserer neuen Prüfung für fortgeschrittene Toller. Read More

Diskutiert mit im Mitglieder-Forum auf der DRC Homepage:

By Alle Rassen, Nova-Scotia-Duck-Tolling-Retriever

Bio-Sensor-Program / Super Dog Progam oder ENS = Early Neurological Stimulation = frühe neurologische Simulation

Hundewelpen durchlaufen verschiedene Entwicklungsphasen. Das ist jedem bekannt und schon immer gibt es unterschiedliche Meinungen zu dem Thema welche Verhaltenskomponenten angeboren sind und welche erworben (= erlernt) wurden.

 

Die Welpen werden blind und taub geboren und verbringen ihre ersten Wochen hauptsächlich mit Saugen und Schlafen. Man könnte vermuten diese neonatale Phase sei ein rein vegetatives Stadium. Aber ist es das?

Von Geburt an können sie warm und kalt unterscheiden, reagieren auf Schmerz und auch wenn sie nichts hören, reagieren sie auf manche Geräusche. Viele Züchter sind sehr fürsorglich und legen die Welpen jedes Mal an die Zitzen und sorgen damit dafür, dass die Welpen wenig Stress ausgesetzt sind. Milder Stress in diesen ersten Tagen/Wochen ist allerdings notwendig, damit sich der Organismus korrekt entwickeln kann. Er fördert die Entwicklung des Immunsystems und legt den Grundstein im späteren Leben mit Stress und Belastungen umzugehen. Auch sollte keine gleichbleibende Temperatur herrschen. Auf Rotlichtlampen sollte nach Möglichkeit verzichtet werden.

Man versucht meist die Mutterhündin und die Welpen in den ersten 3 Wochen wenig Hektik und Stress auszusetzen.

Aber hier kommt jetzt das vom Militär in USA entwickelte Bio Sensor Program ins Spiel, das von Dr. Carmen L. Battaglia publiziert wurde. Es beinhaltet 5 Übungen, die man täglich vom 3. bis zum 16. Lebenstag mit jedem Welpen durchführen soll. Jede Übung dauert nur 3-5 Sekunden und darf nicht überschritten werden:

  • Taktile Stimulation
  • Kopf aufrecht halten
  • Kopf nach unten halten
  • Rückenlage
  • Thermalstimulation

Die Vorteile, die man festgestellt hat:

  • verbessertes Herzfrequenzverhalten
  • stärkere Herzschläge
  • stärkere Nebennieren
  • fördert ein ausgeglichenes und weniger erregbares Wesen
  • erhöhte Widerstandskraft gegen gewisse Krankheiten

Wir möchten dieses Thema und Eure Meinung dazu gerne mit Euch im DRC Mitglieder-Forum diskutieren:

  • Wer hat dieses Bio Sensor Programm bei seinen Welpen schon mal angewendet?
  • Wie sind Eure Erfahrungen?
  • Ist es was, was Ihr auf jeden Fall Neuzüchtern empfehlen würdet?
  • Konntet Ihr Unterschiede im Verhalten und Entwicklung zu anderen Würfen feststellen?

Sandra Fock im Namen der ZK

Die Tollingprüfung Silber

By Nova-Scotia-Duck-Tolling-Retriever

Liebe Tollerfreunde,

endlich ist es so weit und wir können eine fortgeschrittene Stufe unserer Tollingprüfung präsentieren.

Die guten Starterzahlen und der hohe Anteil an Jägern bei der Tolling Bronze – vor allem mit Blick auf die Gesamtpopulation – waren die Grundlage, um für diesen Schritt auch die Akzeptanz bei den Entscheidungsträgern im Verein zu erhalten. Warum ist diese Akzeptanz so wichtig? Die Entscheidungsträger sind dem gesamtenVerein verantwortlich und haben dafür Sorge zu tragen, dass die Mitgliedsbeiträge sinnvoll verwendet werden, denn diese Prüfungen sind in der Regel immer ein „Zuschußgeschäft“ – mit den Meldegeldern alleine rechnet sich eine Tollingprüfung in der Regel nicht.

Aber nun zu den Anforderungen dieser Prüfung (s.a. Präsentation am Ende des Textes): Ganz bewußt haben wir hier eine Prüfung mit hohem Anspruch konzipiert. Zum Einen sind unsere Toller durchaus in der Lage, diese abgefragte Leistung zu erbringen und zum Anderen möchten wir damit die wirklich leistungsfähigen Hunde für die Zucht herausstellen – die ursprünglichste Intention und in der heutigen Zeit auch wichtigste Rechtfertigung für Prüfungen am Kaltwild.

Und nun freue ich mich über Rückmeldungen! Bitte dazu einfach über das „Plus“ unten auf der Seite fahren und das Kontaktformular nutzen.

Sachliche Auszüge und Fragen daraus werde ich gerne veröffentlichen – selbstverständlich nach Rücksprache mit dem Verfasser – und hoffe damit, dass wir diesen News Room wirklich als zeitnahe Kommunikationsplattform für unsere Rasse nutzen können.

Eure Rasssezuchtwartin

Doris Hoffmann

P.S. Über ein – toll, dass es die Prüfung jetzt gibt – freuen sich die Initiatoren natürlich auch!

Folien Blogg Beitrag Tolling Silber
Zu den Anforderungen der neuen Tollingprüfung Silber ein Beitrag der Rassezuchtwartin Read More

Tollingprüfung im Rahmenprogramm der Züchterversammlung

By Nova-Scotia-Duck-Tolling-Retriever

16. Februar am Stellbergsee

Auch in diesem Jahr gab es wieder eine Tollingprüfung im Rahmenprogramm der Züchterversammlung und auch wenn man zu dieser winterlichen Jahreszeit doch etwas Hemmungen hat, eine Wasserprüfung zu melden, habe ich beschlossen, es einfach zu versuchen.

Der Prüfungstag begrüßte uns dann nach einer eiskalten Nacht mit einem strahlend schönen Wintermorgen und nach Abgabe der Papiere ging es hinaus ins Revier. Das Prüfungsgewässer führte zum ersten Schreckmoment des Tages, nahezu der ganze See war fest zugefroren, lediglich auf einer Seite war der Uferbereich eisfrei. Thomas Hoffmann begrüßte zunächst alle Teilnehmer, nannte die Startreihenfolge und stellte anschließend mit einem Demohund das Prüfungsgelände vor, so dass sich jeder von der Anschleichstrecke und dem Tollingbereich einen Eindruck verschaffen konnte. Das Gelände fiel in mehreren Terrassen zum Wasser hin ab. Das Anschleichen führte erst parallel zum Wasser und dann frontal aufs Wasser zu. Aufpassen musste man jeweils an den Abhängen zwischen den Terrassen wo es steil und etwas rutschig bergab ging. Auf der untersten Terrasse stand die Blende, nach links gab es viel Platz für ein weites Tolling, nach rechts etwas weniger Platz, dafür ein paar Bäume und höherer Bewuchs, die ebenfalls ein interessantes Tolling ermöglichten.

Inzwischen waren nahezu zwei Stunden vergangen und die Sonne hatte schon ordentlich an Kraft gewonnen, bis der erste Hund an den Start ging. Luca und ich hatten Startnummer 4, so konnte ich ihn noch ein bisschen bewegen und warm machen und dann ging es auch schon los. Das Anschleichen empfinde ich immer wieder als Herausforderung; frei bei Fuß, das Wasser vorne lockt und man soll sich ja möglichst unauffällig und geräuschlos bewegen ohne dauernd auf den Hund einwirken zu müssen. Doch Luca war trotz meiner Aufregung und dem fremden, interessanten Gelände erstaunlich gelassen, lief schön ruhig am Bein und ließ sich auch vom Wasser vor uns nicht übermäßig anziehen, so dass wir die Blende sehr ordentlich erreichten. Dann folgte das Tolling, erst 10x links, dann Pause. 5x rechts, wieder Pause. Dann nochmal 10 nach eigener Entscheidung. Was so einfach und spielerisch klingt, ist für den Hund aber doch ordentlich anstrengend. Hier war die kühle Jahreszeit natürlich ein Vorteil, immer wieder ging Luca unermüdlich raus. Bis es schließlich hieß „rechts neben die Blende treten“. Dann fiel der Schuss und die Ente landete im Wasser. Luca nahm das Wasser ohne zu zögern an und ließ sich auch von dem knirschenden Geräusch der Eisschollen neben sich nicht irritieren. Mit der Ente suchte er sich erstmal den kürzesten Weg zurück an Land, brachte dann aber brav über Land bis zu mir zurück. Und schon war es geschafft. Während die Richter sich zur Beratung zurück zogen, konnte ich Luca erstmal in seinen verhassten Mantel stecken, was er definitiv nicht als angemessene Würdigung seiner Leistung empfand, aber Gesundheit geht eben vor.

Alle 8 Gespanne haben an diesem Tag eine tolle Leistung gezeigt und konnten die Prüfung bestehen. Kein einziger Hund hat sich von dem kalten Wasser beeindrucken lassen, da war alle Sorge im Vorfeld ganz umsonst.

Mein Fazit: Die Tollingprüfung mit ihrer langen Sequenz ist immer wieder eine besondere Prüfung und es macht großen Spaß sie zu führen. Dank des tollen Geländes, das Claudia Sauer dieses Jahr organisieren konnte, der guten Prüfungsorganisation durch Sonderleiterin Doris Hoffmann und ein klasse Richterteam mit Thomas Hoffmann, Günter Walkemeyer, Ralf Malz und Susanne Niggemeyer, die sich für jeden Hund viel Zeit nahmen und über das offene Richten Hundeführern und Zuschauern tiefere und sehr interessante Einblicke in die Bewertung der einzelnen Hunde gaben, war es ein rundum gelungener Prüfungstag. Und dass es für uns am Schluss zu 40 Punkten und dem Suchensieg gereicht hat, war natürlich das besondere Sahnehäubchen.

Teresa Schwarzmaier