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Prüfungswochenende für die Tollingprüfungen Bronze und Silber

By Alle, Alle Rassen, Nova-Scotia-Duck-Tolling-Retriever

Das Prüfungs-Highlight für unsere Toller: TP/Bronze und TP/Silber

Unter der hervorragenden Organisation von Doris fand am Samstag im Revier von Doris und Thomas bei Gablingen die TP/Bronze statt.  In 2 Richtergruppen um Günter und Thomas und den interessierten Mitrichtern Monika Schönbach und Adi Schwab stellten sich 6 Toller der Prüfung.

TP/Bronze am 13. November 2021

Geprüft wurde an einem Altarm der Schmutter, mit dichtem Schilfbewuchs und „interessanten“ Wasser Ein- und Ausstiegen. Ich startete etwas „unfreiwillig“ :

  • mit Jaycee, die ich eigentlich in der TP/Silber melden wollte (und bei der Meldung dann feststellen musste, dass nur eine bestandene TP/Bronze mit ‚V‘ oder vergleichbare Tollingprüfung in Schweden zum Start berechtigt und nicht vorzüglich bestandene BLPs oder VPSs) und
  • mit Linnea, die ich erst 2 Wochen vor der Prüfung meldete, da „ich ja sowieso schon an dem Tag vor Ort bin“.

Der Tag wurde zum Erfolg: Beide Mädels bestehen die TP/Bronze mit 40 Punkten (volle Punktezahl) und wenn es einen Suchensieger gegeben hätte, wäre es Linnea mit ihren 21 Monaten geworden. Und mit Jaycee hatte ich somit die Berechtigung für den Start am nächsten Tag bei der TP/Silber.

5 von den 6 gemeldeten Tollern konnten alle mit vorzüglichen und sehr guten Ergebnissen bestehen und ihre Führer konnten zufrieden nach Hause fahren.

TP/Silber am 14. November 2021

Am Sonntag fand dann gleich in der Nähe an einem See mit gutem Bewuchs die TP/Silber statt.
5 Toller, davon jeweils 2 mit den gleichen Führern, stellten sich dem Richterteam um Günter. Anspruchsvolles Gelände mit langen Schwimmstrecken, Schilfgürtel und ein abwechslungsreiches Suchengebiet erwartete uns. – Perfekt für eine Leistungsprüfung.

Ich war nun mit Jaycee und TJ am Start – Jaycee in der Standhitze (als Starter), 2 weitere Mädels in der Standhitze zu Hause und mein „armer“ Bube TJ mittendrin (in einem Auto mit Jaycee).
Um es gleich vorwegzunehmen: TJ konnte an diesem Tag diese Prüfung, die eigentlich wie geschaffen für ihn war, nicht bestehen – alle Aufgaben löste er perfekt, aber dann beim Wasserblind standen ihm seine Hormone im Weg und er konnte die Aufgabe nicht lösen. Schade für ihn. Und Jaycee war dann der Knaller. – Mit ihren 3 Jahren zeigte sie eine hervorragende Leistung:

Anschleichen: Ausgestattet mit einer Holzattrappen-Flinte schickte uns Günter auf den Weg.
Jaycee aufmerksam und jede Bewegung von mir folgend, war ein toller Begleiter für dieses jagdliche Anpirschen mit über 45 Metern.

Tolling: Insgesamt 45 Tolling-Sequenzen mit 2 Pausen bei der einmal auch ein Schrotschuss abgegeben wurde. Mein Mädchen tollte spielerisch, energiegeladen und fokussiert auf ihre Arbeit. Die schwimmenden Lockenten wurden einfach ignoriert.

Markierung: Neben der Blende sitzend warteten wir auf den Schuss und Jaycee verfolgte aufmerksam und ruhig die Flugbahn der Ente, die in 60 Meter Entfernung in einen vorgelagerten Schilfgürtel fiel. Nach Freigabe nahm sie sofort das Wasser an und schwamm zügig ins Schilf und brachte mir stolz die Ente.

Wasserblind: Nach einem längeren Weg frei bei Fuß laufend um den See, kamen wir zur Ansatzstelle des Blindes. Und diese Aufgabe stellte alle Hunde bei dieser Prüfung vor eine Herausforderung:

Die Hunde mussten am Schilfgürtel, aus dem sie kurz vorher ihre Markierente herausgeholt hatten, vorbei, quer über das Wasser auf das schräg gegenüberliegende Ufer geschickt werden. Die meisten Hunde verloren sich zunächst im Schilf und stöberten dort herum, bis sie den Weg über das Wasser zum Blind fanden.

Jaycee zeigte bei dieser Aufgabe eine Leistung, die mir noch heute beim Schreiben dieser Zeilen, eine Gänsehaut verursacht. Ich schickte sie gerade aus auf die offene Wasserfläche, sie ignorierte brav das rechts von ihr liegende Schilf und auf der Höhe das Blindes stoppte ich sie in 50 Meter Entfernung auf dem Wasser und sie ließ sich dann folgsam nach rechts mit nochmal einer Schwimmstrecke von 50 Metern auf die Ente schicken um auf dem kürzesten Weg zu mir zurückzukommen. Toll gemacht!

Landblind: Der Weg zur Ansatzstelle war kurz. Die Hunde mussten über eine Wiese in eine Böschung, die ungefähr 40 Meter entfernt war, eingewiesen werden. Diese Aufgabe wurde von Jaycee schnell und problemlos erledigt.

Suche: Der Weg in den Kessel des Suchengebietes war lang und verlangte von den Hunden nach den langen Schwimmstrecken noch einmal viel Konzentration um auch hier eine anständige Fußarbeit zu zeigen. Das Suchengebiet war perfekt für unsere Tollingprüfung: Große, flache Wasserflächen, durchsetzt mit bewachsenen Erd- und Steinhügeln und Schilfflächen auf sandigen Schlammboden. Die Tiefe war ungefähr 60 Meter. Die Fläche betrug ca. 2.500 qm.

Jaycee suchte ausdauernd, mit Begeisterung und selbstständig die 4 Enten und 2 Kaninchen weit unter der vorgegebenen Zeit von 15 Minuten. Und dann waren wir fertig und ich freute mich riesig über die hoch konzentrierte und konstante Leistung in Jaycees 45-minütigen Prüfung.

Am Ende des Tages stand fest, dass meine 3-jährige Hündin Suchensieger im 1. Preis mit 308 Punkten (Höchstpunktzahl 310!) geworden ist. Als Highlight darf sie (und ich) den Wanderpokal der TP/Silber bei unserer nächsten ZV im Februar in Empfang und für 1 Jahr mit nach Hause nehmen.

Nachdem schon ihre Mutter Faylinn bei der 1. TP/Silber den 2. Platz mit der Bronze Medaille des DRCs geholt hatte, übertraf nun ihre Tochter Jaycee diesen Erfolg mit dem 1. Platz und der Silber Medaille des DRCs.

Dadurch, dass in Schweden unsere Tollingprüfungen anerkannt werden, gibt es für mich nun auch den positiven „Nebeneffekt“, dass Jaycee nun schon ihren 1. Preis in der Open hat und Linnea die Startberechtigung für die Open. Sehr schön, wenn wir vielleicht dieses Jahr in Schweden wieder starten können.

Fazit von mir, nach 4 Starts auf der TP/Silber:
Es ist eine anspruchsvolle Leistungsprüfung, die sehr viel Spaß macht zu führen. Hier sieht man wirklich, wozu unsere Hunde gezüchtet sind und was sie alles leisten können. Voraussetzung für die Teilnahme ist jedoch, dass der Hund ein gewisses Alter hat, um durch diese lange Prüfung Konzentration und Leistungsfähigkeit mindestens 45 Minuten halten zu können. Des Weiteren braucht er eine hohe Wasseraffinität mit der Übung über lange Schwimmstrecken zu schwimmen und dabei immer führig zu bleiben und die Kommandos seines Führers zu befolgen.

Ein großes Dankeschön hier noch einmal an Doris, dass sie sich jeden November die Mühe macht, diese Tollingprüfungen hier im Süden auszurichten und an Thomas und Günter für das immer freundliche und „nervenschonende“ Richten. Danke auch an Monika Schönbach und Adi Schwab, die sich als „Nichttollerführer“ für unsere Arbeit interessieren und kompetent mitgerichtet haben.

Ich freue mich schon auf die kommende Züchterversammlung und den Wanderpokal, der von Doris, Thomas und Günter für diese hochwertige jagdliche Prüfung gestiftet wurde.

Ute Nagl mit

Hunter’s Moonlight Unique Girl Linnea
Hunter’s Moonlight Rockabilly Jaycee
United Hunter‘s Moonlight TJ vom Lech-Toller Nest

Ute Nagl hat für interessierte Rasseliebhaber einen Bericht über ihre Teilnahme an den Tollingprüfungen Bronze und Silber geschrieben
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Update: Wiederaufnahme von Trainings

By Alle, Alle Vorstandsmitteilungen

Einhaltung der 2-G-Regel - Änderungen in fett dargestellt

Unter den gegebenen Regelungen der Bundesregierung und der Corona-Schutzverordnungen der Länder zum Schutz vor einer weiteren Ausbreitung des Corona-Virus können ab sofort Trainings in Kleingruppen, im Freien, je nach Bundesland unter Einhaltung mindestens der 2G-Regel (alle Teilnehmer, Zuschauer etc. müssen vor Ort einen Nachweis über vollständigen Impfschutz oder die Genesung von einer Corona-Infektion erbringen) und aller weiteren Abstands- und Hygieneregeln wieder aufgenommen werden. Ob Teilnehmer – dazu gehören selbstverständlich auch die Trainer – die Voraussetzungen erfüllen, ist vor Ort zu kontrollieren.

Bitte achten Sie auf sich und andere
Ihr DRC-Vorstand

Betrifft den Internet-Auftritt goldenretrieverwelpehaus.de

By Alle, Alle Vorstandsmitteilungen, Golden Retriever

Unberechtigte Verwendung des DRC Logo

Liebe Mitglieder,

von einigen von Ihnen wurden wir auf die Website von : https://goldenretrieverwelpehaus.de/ aufmerksam gemacht. Uns ist der Auftritt bereits bekannt. Auf Aufforderungen, das unberechtigt verwendete DRC Logo von der Seite zu nehmen, wurde bisher jedoch nicht reagiert. Der DRC e.V. hat deshalb Strafanzeige gestellt.

Der Vorstand

Aktualisiert: Durchführung von Wurfabnahmen – Datum

By Alle, Alle Rassen, Alle Vorstandsmitteilungen, Chesapeake Bay Retriever, Curly Coated Retriever, Flat-Coated Retriever, Golden Retriever, Labrador Retriever, Nova-Scotia-Duck-Tolling-Retriever

Verlängerung der Regelungen zur Durchführung von Wurfabnahmen und Zwingerbesichtigungen

Die Regelung zur Durchführung von Wurfabnahmen, nach der die Feststellung der Gesundheitsparameter für Welpen und die Mutterhündin durch einen Tierarzt als Ersatz für eine Wurfabnahme möglich ist, wird für alle Retriever-Rassen bis zum 31.12.2021 verlängert. Wurfabnahmen können selbstverständlich aber auch, soweit die Bestimmungen der einzelnen Landkreise und Kommunen dies jeweils aktuell zulassen, unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregelungen von DRC-Zuchtwarten durchgeführt werden, sofern diese sich dazu bereit erklären.

Zwingerbesichtigungen können nach wie vor nur durch DRC-Zuchtwarte durchgeführt werden. Sofern im Einzelfall kein Zuchtwart bereit ist, eine Zwingerbesichtigung vorzunehmen, ist die Beantragung eines Zwingerschutzes oder die Fortführung der Zucht nach einem Umzug nicht möglich.

Schweißausbrüche auf der Schweißfährte?

By Alle, Alle Rassen, Alles zum Jagdwesen, Nova-Scotia-Duck-Tolling-Retriever, Prüfungsberichte

Joachim Nagl mit United Hunters-Moonlight vom Lech-Toller Nest

Gefühlswelten am Tag der 1. Vereins-Schweißprüfung (R/SwP) der LG Süd im DRC e.V.

Es ist Sonntag, der 30. Mai 2021. Die LG Süd hatte eingeladen zu ihrer ersten Vereins-Schweißprüfung.

Es ist sehr früh hell und die Sonne erleichtert mir das Aufstehen. Ich überprüfe noch kurz meine Unterlagen und Ausrüstung und lade meinen NSDTR-Rüden TJ in mein Auto und mache mich auf den Weg zum Treffpunkt. Ich starte viel zu früh, kann aber dafür noch einen ausgiebigen Spaziergang mit meinem Hund genießen und bin 25 Minuten vor der Zeit auch der erste am Treffpunkt.

Dort treffe ich 3 weitere Retrieverführer und 3 sehr erfahrene Richterinnen und Richter, die ich bereits aus früheren Prüfungen kenne. Ich kann einschätzen: Es wird uns nichts geschenkt, aber fair gerichtet.

Die Abgabe der Papiere und Überprüfung der Chipnummer geht flott und ich darf als Erster eine Startnummer ziehen. Ich hoffe auf eine niedrige Startnummer und ziehe die 4; bin somit der letzte Starter im Feld und habe die längste Zeit zum Warten und nervös zu werden.

Nach einer kurzen Fahrt im Konvoi mit 7 Autos sind wir im Revier. Die Richter „verschwinden“ für die erste Fährte mit dem ersten Hundeführer-Gespann. Das Warten hat begonnen. Eine weitere kurze Runde mit meinem Rüden und angenehme Gespräche mit den 2 wartenden Retrieverführern verkürzen zwar nicht die Zeit bis zur Rückkehr des ersten geprüften Gespanns, tragen aber dazu bei die Nervosität niedrig zu halten.

Nach nahezu 90 Minuten erhalten wir die Information, dass es beim ersten Gespann leider nicht geklappt hat die Fährte bis zum Ziel auszuarbeiten und das zweite Team verlässt den Sammelplatz mit den Richtern, um sich der Aufgabe zu stellen. Nach weiteren 90 Minuten kommen die Prüfer erneut mit einer schlechten Nachricht zurück; auch das 2. Team hat sein Ziel nicht erreicht.

Wir fahren an einen anderen Sammelpunkt und ich warte allein weitere 90 Minuten auf die Rückkehr des Trosses.

Dann bin ich endlich an der Reihe. Herr Luick, ein Richter vom Verein für Kleine Münsterländer e.V., holt mich ab und auf dem Weg zum Anschuss erfahre ich, dass es leider auch dem 3. Hundeteam heute nicht gelungen ist ans Stück zu kommen. Ich „verdaue“ diese Information und fühle eine erhöhte Anspannung; eine Prüfung, bei der Keiner besteht, wäre ein schlechtes Szenario. Ich konzentriere mich in dem ich mir meine vielen Trainingseinheiten in Erinnerung rufe und mir klar mache, dass mein Hund alle Voraussetzungen mitbringt, mich ans Ziel zu bringen.

Die letzten Meter vor dem Anschuss sind dornig. Ich verheddere mich ein paar Mal, aber meinen Hund stört es nicht; er ist voll konzentriert und wir spulen das Repertoire ab, welches einer Schweißarbeit vorausgeht – Hund das Geschirr anlegen, den Riemen auswerfen, Hund ablegen, zum Anschuss gehen und untersuchen, Bruch entfernen – den Hauptakteur heranholen.

TJ nimmt die Spur auf und geht los. Der Riemen hat die volle Länge, als ich denn ebenfalls loslaufe. Er geht zielstrebig und ich folge ihm mit 8 Meter Abstand. Mit jedem Meter, den er auf der Fährte mit niedriger Nase arbeitet schwinden meine Bedenken. Die ersten Verweiserpunkte und Ecken zeigt er mir exakt an. Auch die Verleitungen kann ich erkennen – er verlässt die Fährte ca. 3 Meter nach links und dann auch nach rechts, dreht um und konzentriert sich wieder auf die Geruchsspur.

Die Untergründe wechseln von Binsen auf Erde, es geht über Totholz und diverse Äste, auf denen ich meinen Hund aus den Augen lassen muss um diese Hindernisse unbeschadet zu überwinden. Es werden Wege gekreuzt, Gräben überquert, hoher und niedriger Bewuchs wechselt mit purem trockenem Waldboden. Mein Gefährte arbeitet heute wie auf Schienen und nach ca. 600 Meter habe ich keine Zweifel mehr, dass wir die Prüfung mit Bravour meistern. Ich schwebe quasi über den Wolken.

Gefühlt habe ich 900 Meter hinter mir, als er mir den 6. Verweiserpunkt mit einer Bewegung seines Kopfes anzeigt und dann nach rechts den leichten Hang Richtung Straße hochzieht. Ich bin mir sicher, dass er weitere 30 Meter voll auf der Fährte ist und bin dann erstaunt, dass er die Nase hochnimmt und scheinbar die Spur verloren hat. Ich schaue nach vorne und hoffe, dass ich das ausgelegte Stück eräugen kann. Leider kann ich nichts sehen, werde unsicher und beschließe zum letzten Verweiserpunkt zurückzugehen und dort nochmals den Hund anzusetzen. Auf dem Rückweg sieht der Wald aber völlig anders aus und ich finde den Verweiserpunkt nicht. Um den Untergrund nicht noch weiter mit Bodenverletzungen zu „verseuchen“ lege ich den Hund ab und gönne ihm eine kurze Ruhepause und gebe ihm Wasser, damit sich seine Schleimhäute wieder reinigen können.

Dort wo ich den Verweiserpunkt ungefähr vermute lasse ich meinen Gefährten wieder die Arbeit aufnehmen und nach kurzer Suche zieht er wieder an. Wieder in die gleiche Richtung wie schon vorher. Also doch die richtige Fährte? Ich folge ihm erneut bis annähernd zur selben Stelle wie vorher. Erneut schnuppert er mit hoher Nase. Mein Hund findet einen ausgeblichenen Unterkiefer eines ca. 5-jährigen Rehs und apportiert mir diesen. Leider ist es nicht das gesuchte Stück.

Meine Hochgefühle sind weg. Fast unmerklich aber immer intensiver schleicht sich Unsicherheit bei mir ein, da ich die Signale meines Lieblings nicht mehr eindeutig interpretieren kann. „Nach dem bisherigen Verlauf darf es aber nicht sein, dass es hier so endet!“ schießt es mir in den Sinn und ich sortiere meine Möglichkeiten. Ich denke erneut darüber nach, dass ich vermutlich nur noch maximal 50 Meter bis zum Ziel habe und mein treuer Gefährte das abgelegte Reh bereits in der Nase haben könnte und wage mich mit meinem Hund noch weitere 10 Meter in Richtung Straße, die weitere 50 Meter entfernt bereits zu erahnen ist.

Und da passiert es.

Ich bekomme einen Abruf und werde zurückgeführt bis zum letzten Verweiserpunkt.

Erneut gönne ich meinem Hund eine Ruhephase mit Wasser und denke in der Zwischenzeit darüber nach, wie ich weiter mache – rechts hoch war verkehrt, vor mir habe ich bereits weitere Bodenverwundungen hinzugefügt und die Geruchspartikel kontaminiert. 50 Meter vor mir beginnt ein Waldweg mit 2 Spuren und in der Mitte hohes Gras. In meinen Trainings bin ich sehr selten Wege entlanggelaufen und fürchte, dass die Fährte doch nicht geradeaus, sondern eher nochmals nach links gehen muss. Aber es hilft nichts. Wenn einer von uns beiden die Fährte wiederfinden kann, dann ist es mein Hund. Ich muss und ich will mich auf ihn verlassen. Nochmals reinigendes Wasser und dann tasten wir uns nach vorne und ich beobachte ihn genau. Am Waldweg mit den ausgefahrenen Fahrspuren und hohem Gras in der Mitte und links und rechts angekommen wird TJ scheinbar etwas zielstrebiger. Dann wechselt er die Spur auf dem Weg von links nach rechts und zieht wieder an. Haben wir die Fährte wiedergefunden? Der Weg biegt nach rechts ab und TJ folgt dieser zunächst für 3 Meter, kommt zurück und geht dann geradeaus. – Weitere 10 Meter entfernt vergräbt er seine Schnauze in der Erde. Als ich herankomme sehe ich, dass er das 2. Wundbett gefunden hat. Mir fällt ein riesiger Stein vom Herzen – er frisst jeden dort deponierten Lungenfetzen und hat seine Nase wieder gefüllt mit dem Schweißduft und nimmt seine Arbeit zielstrebig und mit vollem Elan wieder auf. Jegliche Erschöpfung ist wie wegegeblasen und wir steuern auf eine Schonung mit sehr dichten 4 Meter hohen Tannen zu. Im Training hatten wir viele Tannenschonungen schon durchlaufen, aber meist waren diese nur 1,5 Meter hoch und ich konnte schnell folgen. TJ zieht mitten durch – ich bin mir absolut sicher, dass er auf der Fährte ist – aber um dort durchzukommen muss ich mein Gesicht schützen und lasse den Riemen los.

Auf halbem Weg durch die Schonung kommt mir TJ zurück. Ich entnehme seinem Blick die Fragen „Wo bleibst Du? Ich war doch richtig, oder?“ und schicke ihn wieder voran. Etwa 5 Meter hinter der Schonung wartet er und schaut zu mir zurück. Ich höre ihn förmlich sagen: „Was ist? Geht’s endlich weiter?“. Ich ergreife den Riemen im hinteren Drittel und TJ setzt sich sofort in Bewegung  als er spürt, dass ich über den Riemen wieder mit ihm verbunden bin. — Was für ein Teamplayer!!! —

Es geht in zügigem Tempo weiter und nach der nächsten Biegung kann ich das abgelegte Schmalreh in ca. 40 Meter Entfernung sehen. Mein Rüde ist 8 Meter vor mir am Ziel und überlegt gerade, wie er mir das kleine Reh apportieren kann. Das ist aber nicht nötig, denn schon bin ich bis zum Ziel gefolgt und vor lauter Freudegedanken „Wow – wir haben es geschafft“ habe ich fast vergessen, dass TJ sich eine kleine Belohnung in Form eines Katzendöschens verdient hat und die er freudig annimmt und verschlingt.

Alle drei richtenden Begleiter freuen sich mit mir und ich erhalte einen Bruch für mich und meinen Hund mit einem herzlichen „Waidmannsheil! Tolle Arbeit“ überreicht.

Ich sage ein dankbares „Waidmannsdank“ an die beiden Richterinnen und den Richter und nach einem Erinnerungsbild machen wir uns auf zum Rückweg zum Auto

Dank gilt natürlich auch dem Revierinhaber, der sein Revier mit seinen sehr vielseitigen Untergründen für die 5 Fährten (davon eine Reservefährte) des Tages zur Verfügung gestellt hat.

Insbesondere danke ich auch ganz besonders meiner Frau Ute, die mich in der Vorbereitung auf die Prüfung unermüdlich intensiv und kompetent unterstützt hat und ohne ihre Hartnäckigkeit ich diese Prüfung nicht gemeldet und gelaufen wäre.

 

Joachim Nagl mit TJ (United Hunters-Moonlight TJ vom Lech-Toller Nest)

Ein Prüfungsbericht einer R/SwP mit allen Höhen und Tiefen, die der Prüfling dabei durchlebt hat, findet sich hier.
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1. Vereins-Schweißprüfung (R/SwP) der LG Süd im DRC e.V.

By Alle, Alle Landesgruppen, Süd

Überschrift

Es ist Sonntag, der 30. Mai 2021. Die LG Süd hatte eingeladen zu ihrer ersten Vereins-Schweißprüfung. Die Prüfung wurde von 3 sehr erfahrenen Richterinnen und Richtern begleitet:

Sabine Bichlmaier als DRC Prüfungsleitung
Kornelia Wunder (DRC)
Eberhardt Luick (Verband für Kleine Münsterländer e.V.)

4 Retrieverführer haben im Vorfeld viel mit Ihren Hunden gearbeitet und sich um 09:00 Uhr in Ziemetshausen eingefunden um sich mit ihren Hunden (je 2 Hündinnen und Rüden) der Herausforderung für diese hochkarätige Prüfung zu stellen. Allein die Vorbereitung auf diese Prüfung dient bereits der Befähigung zum Einsatz des Mensch-Hund-Teams in der jagdlichen Praxis in der Nachsuche.

Es gilt eine Übernachtfährte (1/4 Liter Wildschweiß; Stehzeit mind. 20 Stunden) mit seinem Gefährten auszuarbeiten und möglichst auch die 6 Verweiserpunkte und 2 Wundbetten anzuzeigen und nach 1000 Metern am Ziel ein Reh zu finden.

1000 Meter klingt für jeden, der in der Materie nicht drinsteckt, zunächst gar nicht so schlimm; aber ein Kenner weiß, dass es dem Hund alles abverlangt. Kondition, Durchhaltevermögen und eine gute Bindung zum Hundeführer sind erforderlich. – Nasenarbeit ist extrem anstrengend.

Zudem wächst mit zunehmender Standzeit die Gefahr einer „Verunreinigung“. Sind es im Herbst vielleicht Pilzsucher, die quer oder auf der Fährte laufen – oder liegt im Mai oder Juni ein Reh mit einem Kitz in der Nähe der Fährte – oder hat gar eine Rotte Sauen direkt auf der Fährte gebrochen – oder ist ein Fuchs die Fährte bereits in der Nacht abgelaufen und hat alle Verweiserpunkte oder Wundbetten leer gefressen. — Ganz egal – Die Aufgabe steht und jeder Hundeführer weiß ob dieser Erschwernisse und so ist diese Prüfung – trotz allerbester Vorbereitung – kein Selbstläufer. Bei jeder Jagdprüfung liegen Glück und Pech sehr nah beieinander.

Am Zielpunkt nicht anzukommen ist keine Schande – sich dieser Herausforderung überhaupt zu stellen ist sehr engagiert, wenn man bedenkt wie viele zig-Hunderte von Retrieverführern es nicht erwägen oder sich zutrauen, diese Herausforderung überhaupt in Angriff zu nehmen.

Zurück zum Treffen in Ziemetshausen.

Es sind 2 Labradore, 1 Golden Retriever und 1 Nova Scotia Duck Tolling Retriever, die sich für die Prüfung gut vorbereitet haben und die Herausforderung annehmen.

Am Ende des Tages hat sich bewahrheitet, dass das Quäntchen „Suchenglück“ notwendig ist und diesmal nur einem Hund zuteilwurde. Sehr schade für die 3 Teams, die an diesem Tag die anspruchsvollen Fährten, die mit vielen unterschiedlichen Boden-Untergründen und Dickungen ausgeprägt waren, leider nicht bestehen konnten.
Ich kam mit meinem NSDTR-Rüden United Hunters-Moonlight TJ vom Lech-Toller Nest am Stück an und habe mich riesig über den überreichten Bruch gefreut.

Das ganze Richterteam hat sich mitgefreut und die Arbeit mündlich belohnt: „Waidmannsheil. Das war eine tolle Teamleistung.“ – Ein Lob, welches sehr viel Wertschätzung ausdrückt und in diesem Moment die Glücksgefühle noch zusätzlich verstärkt.

Mit „Waidmannsdank dem fairen und geduldigen Richterteam“ bedankt sich

Joachim Nagl mit seinem Toller TJ!

Das erfolgreiche Team Joachim Nagl und United Hunters-Moonlight TJ vom Lech-Toller Nest

Ein Prüfungsbericht von der ersten Vereins-Schweissprüfung (R/SwP) der LG Süd Read More

Unsere Teams für den IWT

By Aktuelles aus dem Leistungswesen, Alle, Alle Vorstandsmitteilungen, Alles zum Leistungswesen

Offizielle Teams

Folgende Teams werden als offizielle Teams für den IWT 2021 in Ungarn von uns gemeldet:

Team 1: 

Dr. Knut Püchner
Birgit Liebert
Marion Thäle

Team 2

Petra Phillipp
Jara Rützel
Michael Brühl

Team 3:

Jörg Brach
Stefan Lintz
Frank Hungerland

Freie Teams

Wir wissen derzeit noch nicht, wie viele freie Teams wir für den IWT werden melden können. Die interessierten fünft- und sechstplatzierten Teams der für die Qualifikation herangezogenen German Cup 2019 und Spessart Cup 2020 können sich ab sofort formlos mit einer E-Mail an die Obfrau der Leistungsrichter um die Teilnahme bewerben. Gehen mehr Bewerbungen ein, als Plätze verfügbar sind, entscheidet das Los.

Team 4:

Bernd Janich
Ulli Zimmermann
Volker Hermann

Team 5:

N.N.

Team 6:

N.N.

Berichte zum TeamDay

By Aktuelles aus dem Leistungswesen, Alle, Alle Landesgruppen, Alles zum Leistungswesen, Südwest

TeamDay – Uff de Kutt – Sonntag, 25.10.2020

TeamDay. Teambuilding. Teamevent. Diese Worte kennt fast jeder aus seinem beruflichen Alltag. Außerhalb des täglichen Umfelds in der Firma, trifft man sich und unternimmt gemeinsam etwas. Ziel ist, sich besser kennenzulernen und als Gemeinschaft zusammenzuwachsen.

TeamDay beim DRC. Eine gute Idee und eine tolle Gelegenheit, herauszufinden wie gut das Team Hund-Mensch schon funktioniert. Abseits vom Dummy-Alltag wird eine Möglichkeit geschaffen, zu zeigen, was Hund und Mensch gemeinsam schon erreicht haben.

TeamDay „Uff de Kutt“ ist die Premiere im DRC. Die Teilnehmer heute sind die ersten in Deutschland, die sich dieser Herausforderung unter Prüfungsbedingungen stellen. Wegen Corona mussten wir uns leider in drei Gruppen aufteilen, die zeitlich voneinander getrennt, die Übungen absolvieren. Ist halt so dieses Jahr. Es gibt aber schlimmere Schicksale. Dennoch superklasse, was trotz Corona in diesem Jahr alles im DRC gestemmt wurde. Danke schon mal dafür.

Drei Gruppen mit insgesamt 20 Teilnehmern (10 Menschen und 10 Hunde) gehen heute an den Start.

Die Sonderleitung und Vorbereitung der Veranstaltung übernahm in gewohnter Souveränität und professioneller Vorbereitung die Familie Keßler. Die Übungen hat unser Richter Jürgen Knaut sehr kreativ vorbereitet und überwacht.

Sonntag, 9.00 Uhr: Gruppe 1 trifft sich rechtzeitig am Übungsgelände. Hunde einlaufen. Papierkram erledigen. Und schon geht’s los. Jeder Teilnehmer erhält die Aufgaben in schriftlicher Form.

Die vier Gespanne wandern über die Wiese zum Wartebereich und staunen nicht schlecht über die vielen Stangen, Pylonen und sogar einen Kinderbuggy mit Plüschbär, die über die Wiese verteilt sind. Was wird uns erwarten? Grundsätzlich habe ich den Eindruck, dass die Stimmung entspannt ist. Der Prüfungsdruck aus anderen Prüfungen ist heute nicht spürbar.

Bericht zum TeamDay (Testphase) am 10.10.2020 in Remseck-Aldingen

Das neue Prüfungsformat TeamDay wurde bei der LG Südwest getestet. 8 Teams, die SL und die Richter trafen sich am Samstagvormittag in Aldingen und alle waren gespannt, was der Tag bringen wird. Der TeamDay soll die Hundeführer ansprechen, die sich nicht im jagdlichen- oder sportlichen Dummybereich zu Hause fühlen, jedoch eine sinnvolle Beschäftigung für sich und ihren Hund suchen. Als Voraussetzung wird die bestandene Begleithundeprüfung genannt und die gestellten Aufgaben orientieren sich daran. Es geht nicht darum, alles perfekt zu machen, der Spaß und das Lösen/Umsetzen der Aufgaben stehen im Vordergrund.

Die Richter Petra und Achim Beringer hatten sich 6 Aufgaben überlegt, die die Teams nun zu lösen hatten:
Aufgabe 1: Kegel sind im Zickzack aufgebaut. HF steht bei K1 und läuft mit seinem Hund bei Fuß (Freifolge oder mit Leine – dies gibt der Richter an) in angewiesenem Tempo zu den einzelnen Kegeln. An K5 lässt er den Hund sitzen und geht zu K1 zurück und ruft den Hund ab

Aufgabe 2: Die Kegel sind, wie im Schema dargestellt, aufgebaut. Auf jedem Kegel liegt eine Verleitung (Spielzeug, Ball, etc.). HF steht bei Kegel 1 und bewegt sich auf Anweisung des Richters von einem Kegel zum anderen (z.B. von 1 nach 4 über 5, von 2 über 3 nach 5, usw.). Der nächste Kegel wurde erst genannt, wenn der HF beim vorher genannten angekommen war.

Hier war die Konzentrationsfähigkeit des HF gefragt. Sofort den richtigen Kegel anzusteuern und gleichzeitig den Hund von der Verleitung abzuhalten. Ziel ist, dass der Hund ie Verleitung akzeptiert. Hier hatten wir viel Gelächter über uns selbst, wenn wir die Nummern der Kegel durcheinanderbrachten oder die Hunde sich die Verleitung schnappten, was wir gar nicht glauben wollten.

Aufgabe 3: Hund 1 wird außer Sicht abgelegt. Hund 2 kommt näher zum Helfer, wird abgesetzt. HF bewegt sich drei Schritte von seinem Hund nach rechts weg und spielt mit dem Helfer Ball. Dann geht er zu seinem Hund zurück und geht mit ihm in Freifolge am im Platz liegenden Hund vorbei. Hund 1 wird von seinem Hundeführer abgeholt. Dann werden die Plätze getauscht. Diese Aufgabe war ein hervorragendes Training für eine Alltagssituation – ballspielende Kinder auf der Gassirunde hat sicher schon jeder erlebt. Gut, wenn der Hund die Situation kennt.

Aufgabe 4: Die Kegel sind, wie im Schema dargestellt, aufgebaut. Der Hundeführer geht mit seinem Hund in Freifolge im Slalom um die Kegel herum und setzt ihn zwischen den letzten beiden Kegeln ab. HF geht wieder im Slalom zu Kegel 1 zurück. (Hund sieht HF nicht, da die Kegel in einer Baumreihe integriert sind.) HF ruft Hund ab.

Aufgabe 5: HF steht neben Richter, Hund wird abgeleint und auf Hinweis von Richter freigegeben (Hund bewegt sich von HF/R weg. In einiger Entfernung steht ein Helfer mit Essen in der Hand. Hund wird vom HF gestoppt, bevor er den Helfer erreicht hat. Hund sitzt, HF/R gehen am Hund vorbei zum Helfer, HF ruft Hund ab. Auch hier eine Alltagssituation, beruhigend, wenn der Hund dann gestoppt werden kann.

Aufgabe 6: HF steht neben dem Richter, HF bekommt vom Richter ein Dummy und geht mit dem abgeleinten Hund in Richtung eines umgelegten Baumstammes. HF und Hund müssen den Baumstamm überwinden (wie, bleibt jedem HF selbst überlassen). Danach bleibt der Hund in Grundstellung sitzen; HF wirft das Dummy hinter den Erdhügel, vor dem er steht. HF dreht sich mit Hund um und überwindet den Baumstamm zurück und geht zum Startpunkt. Anschließend arbeitet der Hund das ausgelegt Dummy.
Petra und Achim gaben uns nach jeder Übung ein kleines „Feedback“ über die Stärken/Schwächen des Teams.  Wir hatten sehr viel Freude beim Arbeiten, zeigten unsere Hunde das eine oder andere Mal Reaktionen, die wir HF so nicht auf dem „Zettel“ hatten. Bei allem Spaß hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, dass die Basics bei den Hunden funktionieren, und immer wieder daran gearbeitet werden sollte, egal wie alt der Hund ist.

Nach dem Richten gab es mit allen Teilnehmern eine Nachbesprechung. Die Teilnehmer konnten den Tag, die Aufgaben und die Richtweise beurteilen. Bezüglich der Vergabe von Punkten/Prädikaten waren alle der Meinung, dass dies den Charakter des TeamDays beeinflussen und sich negativ auf die entspannte Atmosphäre legen würde, da dann ein Leistungstest entsteht, der so nicht angestrebt wird. Alle Teams haben die „Prüfung“/Testlauf bestanden und erhielten eine Urkunde. Wir danken den Richtern Petra und Achim Beringer, der Sonderleiterin Yvonne Hudelmaier, der Familie Pfisterer für das Gelände sowie den übrigen Teilnehmern, die zum Gelingen des tollen TeamDays beigetragen haben.

(Sabine Knorpp mit Sky und Karin Schwab mit Easy)

Die ersten TeamDays haben in der LG Südwest stattgefunden, hier geht es zu den Berichten darüber. Read More