Es ist Sonntag, der 30. Mai 2021. Die LG Süd hatte eingeladen zu ihrer ersten Vereins-Schweißprüfung. Die Prüfung wurde von 3 sehr erfahrenen Richterinnen und Richtern begleitet:
Sabine Bichlmaier als DRC Prüfungsleitung
Kornelia Wunder (DRC)
Eberhardt Luick (Verband für Kleine Münsterländer e.V.)
4 Retrieverführer haben im Vorfeld viel mit Ihren Hunden gearbeitet und sich um 09:00 Uhr in Ziemetshausen eingefunden um sich mit ihren Hunden (je 2 Hündinnen und Rüden) der Herausforderung für diese hochkarätige Prüfung zu stellen. Allein die Vorbereitung auf diese Prüfung dient bereits der Befähigung zum Einsatz des Mensch-Hund-Teams in der jagdlichen Praxis in der Nachsuche.
Es gilt eine Übernachtfährte (1/4 Liter Wildschweiß; Stehzeit mind. 20 Stunden) mit seinem Gefährten auszuarbeiten und möglichst auch die 6 Verweiserpunkte und 2 Wundbetten anzuzeigen und nach 1000 Metern am Ziel ein Reh zu finden.
1000 Meter klingt für jeden, der in der Materie nicht drinsteckt, zunächst gar nicht so schlimm; aber ein Kenner weiß, dass es dem Hund alles abverlangt. Kondition, Durchhaltevermögen und eine gute Bindung zum Hundeführer sind erforderlich. – Nasenarbeit ist extrem anstrengend.
Zudem wächst mit zunehmender Standzeit die Gefahr einer „Verunreinigung“. Sind es im Herbst vielleicht Pilzsucher, die quer oder auf der Fährte laufen – oder liegt im Mai oder Juni ein Reh mit einem Kitz in der Nähe der Fährte – oder hat gar eine Rotte Sauen direkt auf der Fährte gebrochen – oder ist ein Fuchs die Fährte bereits in der Nacht abgelaufen und hat alle Verweiserpunkte oder Wundbetten leer gefressen. — Ganz egal – Die Aufgabe steht und jeder Hundeführer weiß ob dieser Erschwernisse und so ist diese Prüfung – trotz allerbester Vorbereitung – kein Selbstläufer. Bei jeder Jagdprüfung liegen Glück und Pech sehr nah beieinander.
Am Zielpunkt nicht anzukommen ist keine Schande – sich dieser Herausforderung überhaupt zu stellen ist sehr engagiert, wenn man bedenkt wie viele zig-Hunderte von Retrieverführern es nicht erwägen oder sich zutrauen, diese Herausforderung überhaupt in Angriff zu nehmen.
Zurück zum Treffen in Ziemetshausen.
Es sind 2 Labradore, 1 Golden Retriever und 1 Nova Scotia Duck Tolling Retriever, die sich für die Prüfung gut vorbereitet haben und die Herausforderung annehmen.
Am Ende des Tages hat sich bewahrheitet, dass das Quäntchen „Suchenglück“ notwendig ist und diesmal nur einem Hund zuteilwurde. Sehr schade für die 3 Teams, die an diesem Tag die anspruchsvollen Fährten, die mit vielen unterschiedlichen Boden-Untergründen und Dickungen ausgeprägt waren, leider nicht bestehen konnten.
Ich kam mit meinem NSDTR-Rüden United Hunters-Moonlight TJ vom Lech-Toller Nest am Stück an und habe mich riesig über den überreichten Bruch gefreut.
Das ganze Richterteam hat sich mitgefreut und die Arbeit mündlich belohnt: „Waidmannsheil. Das war eine tolle Teamleistung.“ – Ein Lob, welches sehr viel Wertschätzung ausdrückt und in diesem Moment die Glücksgefühle noch zusätzlich verstärkt.
Mit „Waidmannsdank dem fairen und geduldigen Richterteam“ bedankt sich
Joachim Nagl mit seinem Toller TJ!